09.05.2016

Das Ende der Verbrennertechnik kommt, und wir sind mit dabei.

Im April 2016 verkauft Tesla binnen 2 Wochen 360.000 Optionen auf ein Auto, das frühestens Ende 2017 auf den Markt kommt. Ganz plötzlich sehen weltbekannte Automobilkonzerne aus wie zahnlose Greise. Auf den Fahrzeugmärkten gab es zuvor 4 Jahrzehnte mehr oder weniger nur rasenden Stillstand mit gelegentlichen Aufhübschungen und anschwel-lendem Firlefanz. Inmitten dieser glitzernden Monotonie entsteht in diesen Monaten ein ziemlicher Aufruhr. Eine Revo-lution nimmt Fahrt auf. Dabei ist längst nicht ausgemacht, ob das Tesla-Konzept mit großen, schnellen und schweren Fahrzeugen am Ende das Rennen machen wird. Es könnte durchaus sein, dass sehr viel leichtere und einfachere Autos einen Löwenanteil zumindest der urbanen Mobilität übernehmen. Man wird es sehen.

Verbrennertechnik spielt in allen wichtigen Segmenten des Energiemarktes eine zentrale Rolle: Bei der Stromerzeu-gung, im Verkehr und bei der Bereitstellung von Wärme. Die Umstellung auf erneuerbare Energien ist auf dem Strommarkt in vollem Gange und es ist bereits heute absehbar, dass fossile Energieträger bei steigenden Preisen schon bald nicht mehr wettbewerbsfähig sein werden. Die Aktien der großen Energieversorger bilden das heute schon in den Kursen ab. Auch in der Mobilität geht das Zeitalter der Verbrenner dem Ende entgegen. Die traditionellen Autoher-steller verschließen die Augen vor der Erkenntnis oder sind kaum in der Lage, aus ihren Produktionroutinen und Zwängen herauszutreten und auf diese epochale Herausforderung zu reagieren. Volkswagen, Mercedes und BMW erinnern derzeit ein wenig an Grundig, Nordmende und Telefunken, die Älteren unter uns erinnern sich noch. Bis in die frühen 70er Jahre war Deutschland ein wichtiger Player auf dem Markt für Unterhaltungselektronik. Nur weil es heute noch einigermaßen läuft, sollten wir nicht den Blick verschließen für die Herausforderungen, vor denen der Standort Deutschland schon in wenigen Jahren stehen könnte. Es fällt wohl jedem einigermaßen schwer, sich unser Land ohne eine funktionierende Automobilindustrie vorzustellen.

Auf dem Wärmemarkt zeichnet sich ein Paradigmenwechsel noch nicht so klar ab, aber die Strukturen unterscheiden sich nicht so sehr vom Verkehrssektor. Auch hier dominiert Verbrennertechnik in Form von Öl- Gas- und Holzfeue-rungen und deutsche Firmen wie Viessman oder Buderus genießen international hohes Ansehen. Wir denken: Auch auf dem Wärmemarkt ist die Ablösung der Verbrennertechnik durch die Erneuerbaren nur eine Frage der Zeit. Solar-kollektoren sind mittlerweile hochgradig effizient und wandeln über 80% der eintreffenden Sonnenenergie in Wärme um. Damit sind Wärmekollektoren etwa um das 4-fache effektiver als Fotovoltaikmodule. Deutlich mehr Nachhol-bedarf besteht im Bereich der Wärmespeicherung. Wir sehen aber in diesem Bereich hochinteressante Entwicklungen in der Pipeline und vermuten stark, dass sich speziell im Bereich der Speicherung auf sehr hohen und sehr niedrigen Temperaturniveaus in den nächsten Jahren richtig viel tun wird.

Im Niedertemperaturbereich bis 95°C ist die Speicherung bereits heute sehr effektiv. Wir selbst erreichen in unseren Anlagen für die Bereitstellung von Prozesswärme regelmäßig Wärmegestehungskosten von unter 4 Cent die Kwh, also unterhalb der reinen Brennstoffkosten für die Verbrennertechnik. Voraussetzung dafür ist ein kontinuierlicher Wärme-bedarf auch in den Sommermonaten. Solche Bedarfsprofile finden sich in der Lebensmittelindustrie, bei Wasch- und Reinigungsprozessen, im Hotelgewerbe und in Krankenhäusern.

Im Bereich Gebäudeheizung liegen die Wärmegestehungskosten typischerweise bei ca. 10 cent/Kwh und damit ziem-lich exakt im Bereich der herkömmlichen Verbrennertechnik. Allerdings haben die solarthermischen Konzepte in diesem Segment bislang den Nachteil, dass sie die traditionellen Systeme nur zum Teil ersetzen können und im Hoch-winter auf sie zurückgreifen müssen. Wir sind aber bis zu einem Deckungsgrad von 60-70% jetzt schon mehr als nur konkurrenzfähig, und wir haben im Verbund mit anderen Innovatoren eine ziemlich coole Idee, wie wir in Zukunft die Verbrenner fast komplett überflüssig machen können.

Es geht um Anlagenkonzepte, in denen Solarthermie, Fotovoltaik, Thermalspeicher, Eisspeicher und Wärmepumpen im intelligenten Zusammenspiel die sichere Versorgung mit Wärme komplett übernehmen. Vorzeigeregion für diese integrierten Systeme ist die Westschweiz, wo ein funktionierendes Cluster aus Forschung, Entwicklung, Umsetzung und Vertrieb gerade dabei ist, den Wärmemarkt neu zu definieren. Wir haben große Lust, unseren Beitrag zur Entwicklung und Umsetzung beizusteuern und die Idee auch in Deutschland an den Start zu bringen. Wir sind uns nebenbei auch ziemlich sicher, dass die Zeit reif ist für Angebote, die den Wärmemarkt nachhaltig verändern werden. Es ist jedenfalls sonnenklar: Wo Märkte neu definiert werden, da werden auch Werte neu geschaffen, und da wären wir halt gerne vorne mit dabei. Wir haben auch prinzipell nichts dagegen, wenn wir uns alle zusammen unabhängiger machen von Leuten, die mit teilweise wirklich schmutzigen Methoden der armen Erde den letzten Tropfen Öl abpressen, den wir dann auf Nimmerwiedersehen und für teueres Geld durch den Schornstein oder den Auspuff jagen.

Unsere Haltung in diesem Kontext ist sehr einfach: Wenn etwas geht und dazu auch noch Sinn macht, dann soll es auch sein. Wie heißt es so schön: Die längste Reise beginnt mit dem ersten Schritt. And You never walk alone.

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